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Brief vom Flussbankett

von Paula Marie. Ein Gedicht, das mit einem besonderen Perspektivwechsel überrascht und mich noch einmal die Rahmenerzählung von Shakespeares Hamlet recherchieren ließ.



Meine Liebe,


Sag Ophelia, sie soll nicht weinen

Die Sterne schlafen nur im Tümpel

Und wenn sie wach sind

Setzen wir uns zum Bankett an grüne Auen

Unter dunkelgrauem Schlamm

 

Schöpfen aus dem Vollen schäumendes Wasser

Und trinken, bis nichts mehr kommt

Nur Galle

Nehmen von den schlüpfenden Mücken

Es ist genug für alle da

 

Die Flut flicht uns danach Zweige in die Haare

Und wir sehen wie sich die Sonne

In erdrückten Pfützen bricht

Am Horizont

Schaukeln

die Trümmer

 

 

Das ist beinahe das Schönste





Die Autorin:

Als Studentin der Literaturwissenschaft in Tübingen hat Paula Marie inzwischen wahrscheinlich ihr ganzes Leben an Wörter auf Papier abgegeben. Ob das das eigene Schreiben leichter oder schwerer macht, weiß sie immernoch nicht. Geschrieben wird trotzdem, meistens Lyrik und meistens wo und worüber es gerade passt.

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