»Unter dieser Blog-Kategorie teilen Künstler:innen Inspirationsquellen, flüchtige Anblicke, die im Vorübergehen einen Eindruck hinterlassen haben oder einfach Gedanken, die dazu gemacht sind, noch weitergedacht zu werden. Impulse zur Inspiration.«
Schreibblockaden.
Über die lähmende Angst, nichts Vollkommenes schaffen zu können
- und über die Schönheit, die gerade im Unvollkommenen, Fragmentarischen liegen kann.
Etwas weniger Anspruch an die Worte.
EIN INSPIRATIONSBEITRAG MIT ELENA SAALFRANK
Foto: Lucie Vollath
Erfolge feiern II
Um mich herum erlangen tolle Menschen Meisterschaft in den Dingen, die sie können.
Und
Ich dachte immer, ich kann das: Schreiben, Wörter balancieren, Sätze bauen.
Aber ich tue es immer weniger – Sätze werden Ruinen – Wörter verlieren ihr Gleichgewicht und mein Schreiben wirkt wie Gekrakel.
Und
So sehe ich den anderen zu, wie sie erblühen und glänzen und auf dem Teich der Kunst immer größere Wellen schlagen, während ich in meiner Ecke sitze und Staub ansetze.
Aber
Warum will ich unbedingt auf einer Stufe mit ihnen sein, wenn doch meine Finger auf der Tastatur, mein Stift auf dem Blatt, nicht zum Einsatz kommt, während sie die Pinsel schwingen, den Auslöser klicken ohne Pause?
Aber
Ich kann anfangen. Ich kann nachdenken, ich kann tippen und kritzeln, bis etwas dabei entsteht. Weil es Spaß macht, weil es Gedanken ordnet – weil ich es kann.
Und
Vielleicht sieht die Welt weniger düster aus, wenn ich die Dunkelheit durch meine Augen ziehe und sie durch den Stift auf das Blatt strömen lasse, anstatt sie in meinem Kopf zu behalten.
Und
Vielleicht wirkt mein Schreiben wie Gekrakel, vielleicht verlieren meine Wörter ihr Gleichgewicht und meine Sätze werden nur noch Ruinen, weil ich es immer weniger tue.
So.
Um mich herum erlangen tolle Menschen Meisterschaft in den Dingen, die sie können und ich kann üben. Denn eigentlich habe ich alle Waffen, die ich brauche.
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